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Tetanus – das unterschätzte Risiko
„Sag mal, lachst du mich aus?“ – „Nein, mir ist plötzlich schwindelig, ich habe wahnsinnige Nackenschmerzen und kann meinen Mund nicht mehr richtig bewegen.“ Bei solchen Anzeichen muss der Betroffene sofort ins Krankenhaus. Dort bestätigt sich dann oft der Verdacht: Das „Dauerlächeln“ ist ein frühes Symptom für eine schwere Tetanus-Infektion. Im menschlichen Körper setzt der Erreger einen Giftstoff frei, der schwere Muskelkrämpfe bis hin zur Atemlähmung auslösen kann. Deshalb ist die Krankheit auch unter dem Namen Wundstarrkrampf bekannt.
An die Ursache für die lebensbedrohliche Tetanuserkrankung erinnern sich die Betroffenen meist nicht sofort – sie kann Tage oder Wochen zurückliegen. Die gefährlichen Erreger lauern vor allem im Freien. Sie gelangen zum Beispiel über Gartenerde, Holzsplitter oder Straßenstaub in offene Wunden. Besonders tückisch sind kleinere Verletzungen. Denn sie werden von den Betroffenen häufig nicht ernst genommen. Schon ein paar Kratzer von den Dornen des Rosenstrauchs im Vorgarten genügen. Im Falle einer Infektion gibt es kein Gegenmittel. Deshalb verläuft die Erkrankung äußerst schmerzhaft und auch heute noch in bis zu 30 Prozent der Fälle tödlich, geben die Barmenia Versicherungen bekannt.
Daher ist eine Tetanus-Impfung schon im Kindesalter besonders wichtig. Neugeborene können ab einem Alter von zwei Monaten eine Grundimpfung bekommen. Nach sechs Jahren und noch einmal zwischen dem neunten und 17. Lebensjahr genügt dann eine Auffrischung. Für einen lebenslangen Schutz muss die Impfung alle zehn Jahre wiederholt werden. Wer als Kind nicht geimpft wurde oder eine Auffrischung versäumt hat, sollte die Impfung bei seinem Hausarzt nachholen. Ob gesetzlich oder privatversichert, in beiden Fällen ist sie kostenlos.
Während Kinder nach Angaben des Robert-Koch-Instituts inzwischen bundesweit zu etwa 96 Prozent geimpft sind, haben nur drei von vier Erwachsenen einen Tetanus-Schutz. Der Impfstoff enthält abgeschwächte Erreger, worauf der Körper mit einer sofortigen Antikörperproduktion reagiert. Wer beim nächsten Hausarztbesuch nachfragt, geht in der Regel frisch geimpft nach Hause. So geschützt lassen sich Sommer und Herbst auch im Freien unbeschwert genießen.